Karte (Kartografie) - Slunj

Slunj
Slunj [] (ungarisch Szluin, deutsch veraltet Sluin oder vereinzelt Slazuin, lat. Slovin) ist eine Stadt in Zentralkroatien. Sie liegt 50 km südlich von Karlovac und 30 km vom Nationalpark Plitvicer Seen entfernt.

Slunj ist das Zentrum des Gebietes Kordun an der oberen Korana, im Grenzgebiet zu Bosnien und Herzegowina. Die Stadt zählt 5.076 Einwohner (Volkszählung von 2011) und gehört zur Gespanschaft Karlovac.

Der Ortsteil Rastoke ist dafür bekannt, dass er eine kleinere Version der Plitvicer Seen darstellt. Hier verzweigt sich der Fluss Slunjčica in viele kleinere Flussarme und fließt über zahlreiche Kaskaden und kleinere Wasserfälle in die Korana. Auch können viele alte Wassermühlen besichtigt werden.

In der frühen Neuzeit war die Gegend um Slunj eine unsichere Grenzregion zwischen Europa und dem Osmanischen Reich. Als letzte Festung diente die befestigte Stadt Slovin der Frankopanen (ung. Frangépan), einem kroatischen Adelsgeschlecht. Später wurde diese Stadt Slunj genannt.

Im Jahre 1548 erlitten die Türken hier eine Niederlage. In den 1550er Jahren wurde das umliegende Gebiet wiederholt von osmanischen Truppen heimgesucht, wobei sich der 1567 zum Banus von Kroatien und Slawonien ernannte Franjo Slunjski Frankopan große Verdienste bei der Verteidigung erwarb.

1578 fiel Slunj für kurze Zeit in die Hände der Osmanen. Die alte Festung wurde niedergebrannt, mit der Zeit jedoch wieder aufgebaut.

Ende 1584 brachten der Hauptmann der kroatischen Militärgrenze Josef Thurn und der kroatische Ban Tamás Erdődy dem von Beylerbey von Buda, Ferhad Pascha Sokolović, befehligten osmanischen Heer bei Slunj eine schwere Niederlage bei (vgl. auch Belagerung von Gvozdansko).

Seit Ende des 16. Jahrhunderts war der Ort ein wichtiger Stützpunkt der Militärgrenze (Karlstädter Generalat) und diente zur Sicherung des Grenzgebietes zum osmanischen Reich. Die Burg wurde zu einer Festung ausgebaut und diente dem befehlshabenden General dieses Landstriches als Dienstsitz (siehe Burgruine Stari grad Slunj). Nach dem Frieden von Sistowa 1791 setzte eine vermehrte Besiedlung der Gegend ein.

Eine wirtschaftliche Blüte erlebte Slunj während der kurzen französischen Herrschaft von 1809 bis 1813, als städtische Straßen, Lager und Mühlen gebaut, Weinberge angelegt und Maulbeerbäume gepflanzt wurden. In dieser Zeit wurde auch kroatisch zur offiziellen Landessprache erhoben. Die Residenz des damaligen Generalgouverneurs der französischen Provinz Illyrien, Marschall Auguste Frédéric Louis Viesse de Marmont, existiert bis heute.

Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt hinterließ der bekannte Chronist Baron Johann Weichard Valvasor, der 1689 von der befestigten Stadt Slunj selbst, einer Brücke und einer Mühle berichtete. Die erste Darstellung der Mühlen von Rastoke datiert aus dem Jahr 1789, es handelt sich um einen Kupferstich von Rastoke, der einer Beschreibung von Belsazar Hacquet beiliegt. „Die Umgebung von Slunj ist geradezu romantisch […] und wird durch die großartigen Wasserfälle der Slunjčica gekrönt, die jeden verzaubern oder erstaunen werden, auch wenn dieser kein ausgesprochener Naturliebhaber ist. Ja, Slunj ist mit seiner romantischen Umgebung und den silbernen Wasserfällen der Slunjčica ein derartiger Edelstein der Natur, dass uns sogar Fremde dessen neidisch sind.“ (S. Širola). 
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